Nachdem letzte Woche der amtierende Oberligameister erstaunlich souverän besiegt werden konnte, stand nun mit der SG Adelsberg der nächste Prüfstein für die Leipzig Lakers an. Da die Adelsberger ebenfalls ein Team mit viel Erfahrung sind, mahnte Coach Klimmey vor der Partie, dass man diesen Gegner auf Grund seiner abgezockten Spielweise auf keinen Fall unterschätzen solle, wenn man weiterhin ungeschlagen in der laufenden Saison bleiben möchte. Kurzfristig musste der in den letzten Wochen stark aufspielende Hagen Hohlfeld passen, was in Anbetracht der Big Men des Auswärtsteams schon eine klare Schwächung auf dem Papier darstellte.
Die mittlerweile eingespielte Starting Five wurde also umgehend modifiziert und der Beginn des Spiels verlief erneut sehr stockend. Die ersten Angriffe beider Mannschaften verpufften ohne zählbaren Erfolg und die Anfangsminuten waren von vielen Reboundduellen geprägt, ehe sich die Lakers durch kluges Offensivspiel etwas Luft verschaffen und mit 4 Punkten Vorsprung in die erste Viertelpause gehen konnten (13:9).
Manchmal dauert es eine Weile, um den Gegner mürbe zu spielen, doch direkt im zweiten Viertel mussten die Gäste der hohen physischen Intensität der Lakers Tribut zollen. Davon eingeschüchtert führten einige Undiszipliniertheiten bei Adelsberg zu technischen Fouls und daraus ergaben sich Freiwürfe für die Lilagelben. Nach Fehlwürfen sicherten sich die Leipziger Abpraller um Abpraller, kamen per Schnellangriffen zu leichten Punkten und wurden langsam aber sicher der Favoritenrolle und dem eigenen Anspruch gerecht. Auch wenn gerade die – über die bisherige Saison miserable – Freiwurfquote einen höheren Vorsprung verhinderte, ging man mit 35:19 in die wohlverdiente Halbzeitpause.
Auffällig in der gesamten Partie war, dass die Lakers am heutigen Tag nicht ganz so effizient und treffsicher aus der Distanz agierten wie noch in den ersten drei Spielen. Das fiel allerdings wegen der hart um jeden Rebound ackernden Big Men fast gar nicht ins Gewicht und ermöglichte dem Coach beim Stand von 55:30 nach 30 Minuten im letzten Viertel noch ein paar taktische Dinge auszuprobieren und den Ersatzspielern wichtige Einsatzzeit zu verschaffen.
Mit dem Rücken zur Wand spielten allerdings die Gäste im letzten Viertel nun etwas größer auf und brachten unsere zweite Garde ein ums andere Mal in brenzlige Situationen. Adelsberg gewann den finalen Abschnitt mit 22:11, doch auf Grund des zuvor herausgespielten Polsters, konnten unsere Bankspieler viele wichtige Erfahrungen und in Form von Albert Gass auch die ersten Zähler der Saison mitnehmen. Solche mitunter kleinen Dinge können in der noch langen Spielrunde und in engen Partien am Ende den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben, weswegen der Coach nach dem 66:52-Erfolg klare Worte zur Leistung seiner Mannschaft fand:
„Über drei Viertel hinweg war es ein sehr überzeugender Heimauftritt. Auch das kurzfristige Passen von Hagen Hohlfeld war nicht zuletzt wegen eines heute sehr gut aufgelegten Iman Abdian Mobarakeh gar kein Thema. Die bis dahin zugelassenen 30 Punkte sind Ausdruck unserer, für jeden Gegner äußerst unangenehmen Spielweise. Im letzten Viertel gab es noch viel Garbage-Time zu verteilen, die aber zum Teil nicht so besonders gut genutzt wurde. Für den Ausgang des Spiels spielte das aber keine Rolle.“
Am Ende bleibt festzuhalten, dass manchmal eben auch dreckige Spiele gewonnen werden müssen. Besinnen sich die Lakers allerdings auf ihre Stärken und arbeiten gleichzeitig an den Schwächen (Freiwürfe, kontrollierte Offensive), wird es in dieser Saison noch das eine oder andere Highlight geben. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, wenn die Auswärtsfahrt zum BC Ottendorf-Okrilla ansteht. Der Tabelle nach zu urteilen, spielt dort dann David gegen Goliath, denn die Lakers stehen als einziges Team ohne Niederlage an der Tabellenspitze, während Ottendorf als bisher einzige Mannschaft ohne Sieg die rote Laterne mit sich herumträgt. Die Lakers werden allerdings darauf bedacht sein, dass die Legende vom siegreichen David über Goliath eine Legende bleibt.
Leipzig Lakers – SG Adelsberg 66:52 (13:9, 35:19, 55:30)
Lakers: Aris (15), Wenzel (14), Abdian Mobarakeh (11), Ahlendorf (8), Rafiq-Dost (8), Gass (5), Leu (3), Zschämisch (2), Meißner, Jäger, Gröger