Derby-Fluch hält weiter an

Am vierten Spieltag der Oberliga Sachsen bestritten die Leipzig Lakers bereits ihr drittes Leipziger Derby. Die beiden vorhergehenden gingen sowohl gegen den USC Leipzig als auch gegen den SV Automation verloren. Nun stand mit dem BBV Leipzig der letzte verbliebende Stadtrivale für die Vorrunde auf dem Spielplan.
Nach dem Sieg in der Vorwoche gegen Chemnitz und endlich wieder mit einem vollen Kader, war die Mannschaft eigentlich gut aufgestellt, um die Saisonbilanz auf 2:2 auszugleichen. Eigentlich. Doch was wäre ein Spiel der Lakers in dieser Spielzeit ohne eine Hiobsbotschaft? Beim Aufwärmen meldete sich der zuletzt starke Lukas Gröger für einen Einsatz aus gesundheitlichen Gründen vom Spiel ab und somit fehlte dem Team gerade in puncto Größe und Agilität ein wichtiger Pfeiler.

Das Spiel begann sehr ausgeglichen und in den ersten Minuten bekräftigten beide Mannschaften starkes Interesse daran, das Feld heute als Gewinner verlassen zu wollen. Während sich der BBVL ein ums andere Mal mit Offensivrebounds zweite Chancen und somit leichte Punkte am Brett und in Form von Freiwürfen erarbeitete, haderten die Lakers wieder einmal mit dem eigenen Spielsystem. Zwar fand man immer wieder Zugriff auf die Defensive der Gastgeber, letztendlich aber meist aus dem freien Spiel heraus und wenn, dann oft nur mit halbherzigem Abschluss. Zu selten wurde der einfache Weg gewählt und somit stand man sich, wie schon bei den anderen beiden Niederlagen, zu häufig selbst im Weg, um letztendlich mehr Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Fazit: eine erste Halbzeit zum Vergessen – 41:25 für den BBV Leipzig.

Zumindest in den zweiten 20 Minuten bewies die Mannschaft Moral, erkämpfte sich viele Bälle durch eine härtere Verteidigung und endlich wurde das Spiel schnell gemacht. Da die Hausherren jedoch permanent eine Antwort parat hatten und ihrerseits mit Kampfeswillen entgegentraten, konnte der Abstand nicht deutlich verkürzt sondern nur konstant gehalten werden (58:43). Dafür schlichen sich im Angriff einfach viel zu viele leichte Ballverluste ein, die die routinierte Truppe vom BBVL immerzu mit Gegenpunkten bestrafte. Auffällig war, dass sich das Lakers-Team nun nicht aufgab, stattdessen sogar auf dem Feld näher zusammenrückte. Das allein schon macht für die kommenden Aufgaben Mut. Der Endstand von 80:62 spiegelt nicht ganz den Spielverlauf wieder, dennoch war diese Niederlage mehr als verdient. Somit ging auch das dritte Leipzig-Derby in dieser Saison verloren.

Für die Zukunft muss die individuell so gut besetzte Mannschaft der beiden Spielertrainer Jäger und Berger vermehrt versuchen, ihre physische und körperliche Stärke – vor allem der Bigmen – bei den Rebounds einzusetzen, um die Gegner vor schwierige Aufgaben zu stellen. Zudem müssen die Guards und Flügelspieler mehr Kontrolle und Ruhe ins Spiel bringen, die Systeme besser organisieren und mit Hilfe ihrer Athletik mutiger beim Abschluss werden.. Wenn das passiert, dann ist sogar am kommenden Wochenende gegen den neuen Tabellenführer BC Dresden, der letztlich die dreijährige Siegesserie vom USC Leipzig gebrochen hat, eine Überraschung möglich. Definitiv werden sich die Lakers anders präsentieren und den Landeshauptstädtern einen harten Kampf liefern.

 

Basketballverein Leipzig – Leipzig Lakers              80:62 (20:14, 41:25, 58:43)

Lakers: Wenzel (15 Punkte, 2 Dreier), Aris (11, 1), Meißner (9), Zschämisch (8), Ahlendorf (7, 1), Leu (5, 1), Jäger (4), Abdian Morabakeh (3), Berger, Charles, Kurpjuwait, Gröger