Der Tabellenführer wackelt – fällt aber nicht

Am 5. Spieltag konnten die Spieler der Leipzig Lakers nach zuletzt sehr mageren Leistungen ein dickes Ausrufezeichen gegen den ungeschlagenen Tabellenführer des BC Dresden setzen. Zwar konnte man das Spielfeld am Ende leider nur denkbar knapp nicht als Sieger verlassen, doch die gezeigte Leistung aller lässt die Leipziger deutlich positiv in die Zukunft schauen, doch der Reihe nach.

Nach der bitteren Niederlage gegen den Stadtrivalen vom BBVL in der Vorwoche, wurde im Training intensiv an den Schwachstellen gearbeitet und vor allem die offensiven Spielzüge und die Kommunikation in der Verteidigung verbessert. Von der ersten Sekunde an waren alle Spieler hellwach und man ließ die Landeshauptstädter nicht davonziehen. Im Gegenteil: durch aggressives Attackieren des Korbes und einer guten Wurfquote aus dem Feld markierten Torsten Wenzel und Robin Meißner, der sich immer besser in seine Rolle des Sixth Man einfindet, die ersten 13 Punkte der Hausherren. Anders als in den Spielen zuvor, wirkte das Spiel geordneter, die Lakers fanden eine gute Mischung aus Inside-Play und Distanzwürfen und hatten damit auf alle Aktionen des Tabellenführers eine Antwort. Folgerichtig führte man nach dem ersten Viertel dank eines Buzzer Beaters von Meißner aus der Ecke mit 26:21.

Das zweite Viertel stand dann ganz im Zeichen der Verteidigung auf beiden Seiten. Immer wieder schaffte es das Heimteam durch harte Arbeit, Kommunikation und starke Helpside-Defense, dem Gegner die 24 Sekunden Angriffszeit zu erschweren und sich damit den Ball wiederzuerobern. Geburtstagskind Lukas Gröger konnte in dieser Phase zwei wichtige Dreier einstreuen und somit den Vorsprung konstant halten. Leider konnte im Angriff das Polster zu diesem Zeitpunkt nicht deutlicher erhöht werden und es ging beim Stand von 37:31 in die Halbzeitpause.

Nun war dem Gegner aus Dresden deutlich die Verunsicherung anzumerken, denn ein Rückstand war für die Dresdener bis dato in der Saison Mangelware, was sich auch in einigen Situationen widerspiegelte. So entwickelte sich ein sehr physisches, schnelles, aber zu keinem Zeitpunkt wirklich unfaires Spiel. Immer wieder suchten die Leipziger vermehrt unter dem Korb Hagen Hohlfeld, der seine körperliche Stärke gut einzusetzen wusste und am Ende des Spiels 10 von 11 Freiwürfen traf. Auf der Gegenseite hatte er allerdings in Justus Krüger einen gleichwertigen Gegenspieler. Der Vorsprung der Lakers schmolz nach 30 gespielten Minuten auf nur noch 3 Zähler – 54:51.

Die Überraschung lag in der Luft, alle Reserven wurden auf beiden Seiten mobilisiert und so entwickelte sich bis in die Schlussminute hinein ein packendes Basketballspiel. Dresden arbeitete sich immer weiter heran und übernahm kurz vor Ende des Spiels die Führung, wohingegen den Leipzigern etwas die Kraft ausging und man zwischenzeitlich den offensiven Faden verlor. Nun kam auch noch Pech im Abschluss dazu und man war in den letzten Sekunden der Partie bei zwei Punkten Rückstand gezwungen, den Gegner zu foulen. Alle Mühe hat sich am leider nicht in Zählbares ummünzen lassen und das Spiel ging hauchdünn gegen den weiter ungeschlagenen Tabellenführer mit 65:71 verloren.

Niederlage ist jedoch nicht immer gleich Niederlage. In diesem Spiel hätten es die Lakers durchaus verdient gehabt, am Ende als Sieger dazustehen. Vieles wurde richtig gemacht, man hat 38 Minuten lang stark aufgespielt und geführt und sich am Ende leider selbst im Weg gestanden. Was bleibt sind die positiven Dinge, auf denen das Trainerteam weiter aufbauen kann. Feststeht: Hier braut sich etwas zusammen, es steht endlich ein Team auf dem Platz, das gewillt ist, nach etlichen Anlaufschwierigkeiten sein ganzes Potential auszuspielen. Dieser Aufwärtstrend wird mit ziemlicher Sicherheit in den folgenden Wochen und Monaten noch für die eine oder andere Überraschung sorgen, sodass der Tabellenkeller im Laufe der Zeit verlassen werden kann.

 

Leipzig Lakers – BasketballClub Dresden              65:71 (26:21, 37:31, 54:51)

Lakers: Meißner (18, 2), Hohfeld (12), Wenzel (11), Aris (9, 1), Gröger (8, 2), Jäger (3), Leu und Zschämisch (je 2), Berger