Leipzig-Derby mit bitterem Ende für die Lakers

Ein Basketballspiel dauert 40 Minuten. Am vergangenen Sonntag allerdings gab es für Basketballfans einen echten Leckerbissen in Sporthalle der Werner-Heisenberg-Schule zu sehen, der nicht mit den üblichen 40 Minuten auskam, um einen Sieger zu ermitteln. Im zweiten Saisonspiel der Oberliga Sachsen trafen die mit einer herben Niederlage gestarteten Leipzig Lakers auf das Team von Automation Leipzig. Krankheitsbedingt fehlten den Spielertrainern der Lakers gleich 3 Spieler, dennoch war der Kader ordentlich besetzt und man war gewillt, die Niederlage aus dem ersten Spiel zu egalisieren.

Das Spiel begann mit ordentlichem Tempo, beiderseits konnten die Teams ihre Angriffe ausspielen und die ersten Zähler verbuchen. Die Lakers hatten die klare Marschroute, konzentriert ihre Systeme durchzuspielen und vor allem die körperliche Überlegenheit auf beiden Seiten des Feldes in Form von Rebounds auszunutzen. Da das nur mittelmäßig gelang, blieb der Vorsprung zum Ende des ersten Viertels beim Stand von 14:8 hauchdünn.

Anderes Viertel, gleiches Bild. Die Lakers taten sich schwer, in der Offensive konsequent das zu tun, was die Trainer verlangten. Auf Grund mangelnder Abstimmung, fehlendem Timing und immer wieder versuchten Einzelaktionen, konnte nie ein wirklicher Spielfluss gefunden werden. Umso erstaunlicher war es, dass der Vorsprung zur Pause sogar noch auf sieben Zähler ausgebaut wurde (32:25).

15 Minuten verschnaufen. Halbzeitpause. Deutliche Worte der Trainer. Und, obwohl zu Beginn des dritten Abschnittes immer noch nicht systematisch agiert wurde, konnte zumindest durch schnelles Spiel nach vorne und gut herausgespielte Angriffe der Vorsprung auf 14 Punkte angehoben werden. Ein ums andere Mal waren vor allem die großen Spieler der Lakers, Akio Charles (13 Punkte) und Neuzugang  Hagen Hohlfeld (17 Punkte) an den Aktionen beteiligt. Dann allerdings bäumten sich die Automaten auf, trafen plötzlich aus allen Lagen, verteidigten besser und verkürzten den Spielstand auf 44:43 zum Ende des Viertels.

Nun entwickelte sich ein ständiges Hin und Her. Führungswechsel, technische Fouls und – zu allem Überfluss – immer noch keine klar erkennbare Struktur im Lakers-Angriff. Was man der Truppe aber nicht absprechen kann, ist ihr Kampfgeist, der sie kurz vor der Sirene auf 60:60 heranbrachte und das Spiel in die Verlängerung schickte.

Weitere 5 Minuten, dazu mit Lukas Gröger einer der wichtigsten Spieler bereits mit seinem 5. Foul für den Rest des Spiels disqualifiziert. Die Gäste hatten das Momentum übernommen, doch die Lakers ließen sich einfach nicht abschütteln. Torsten Wenzel (21 Punkte) hätte das Spiel gar mit 2 verwandelten Freiwürfen zugunsten der Hausherren entscheiden können, doch leider fand nur ein Versuch zum Ausgleich den Weg durch die Reuse. 72:72 nach 45 Minuten.

Langsam aber sicher schwanden den Lakers gerade auf den kleinen Positionen die Kräfte. Die Konzentration ließ nach und Automation punktete häufiger auch von der Freiwurflinie. Am Ende standen diese aber als verdienter Sieger nach 50 gespielten Minuten und einem Ergebnis von 78:84 fest.

Letztendlich bleibt zu sagen, dass ein Spiel eben doch manchmal länger als 40 Minuten dauert und der Basketballgott ebenfalls nicht immer gnädig mit einem sein kann. Es gibt Gewinner, es gibt Verlierer. Wenn die Lakers heute schon als Verlierer feststehen, so haben sie zumindest an Erfahrung gewonnen, in Zukunft besser und konzentrierter zu spielen, sich auf ihre Stärken zu besinnen, um bereits am nächsten Samstag um 17 Uhr gegen den SSV Chemnitz beim nächsten Heimspiel den ersten Sieg einzufahren.

Leipzig Lakers – SV Automation Leipzig                78:84 (14:8, 32:25, 44:43, 60:60, 72:72)

Lakers: Wenzel (21), Hohlfeld (17), Charles (13), Leu und Gröger (je 7), Jäger (6), Abdian Mobarakeh (4),  Berger (3), Ahlendorf, Zschämisch