Nach der deutlichen Auftaktpleite gegen die zweite Vertretung des USC Leipzig und damit einer misslungenen Generalprobe in der Oberliga Sachsen, stand an diesem Wochenende Wiedergutmachung im Pokalwettbewerb auf der Tagesordnung. Gegner in heimischer Halle war am Samstag die dritte Mannschaft des BV Chemnitz, ein sehr junges Team, gespickt mit sehr viel Talent, Willen und Ehrgeiz.
Auf Grund personeller Umstrukturierungen agieren die Leipzig Lakers in dieser Saison mit zwei Spielertrainern: Ekki Jäger und Tobias Berger. Diese gaben vor dem Spiel die Marschroute aus, dem Gegner das eigene Spielsystem aufzuzwängen und die deutliche physische Überlegenheit unter den Körben und bei den Rebounds auszuspielen. Der Start in die Partie verlief überraschend gut. Spielmacher Torsten Wenzel konnte direkt mit dem ersten Wurf den Spielstand auf 3:0 schrauben und auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels war zu erkennen, dass die Messestädter heute hier den Sieg holen wollen. Durch eine verbesserte Kommunikation im Vergleich zur Vorwoche in Offense und Defense, konnten sich die Gastgeber durch schön herausgespielte Aktionen zum Ende des Abschnitts mit 20:13 absetzen.
Das zweite Viertel war geprägt von einer gut funktionierenden Zonenverteidigung der Leipziger, die es ermöglichte, immer wieder einfache Ballgewinne und leichte Punkte im Fastbreak zu erzielen. Man ließ in der am eigenen Korb nur magere 6 Punkte der Chemnitzer zu und der Vorsprung wuchs bis zum Halbzeitpfiff auf 39:19.
Die Leipzig Lakers wären aber nicht die Leipzig Lakers, wenn sich nicht irgendwann im Spiel der Schlendrian einschleichen würde. Direkt zum Beginn des dritten Viertels waren vermutlich einige Spieler ob des großen Vorsprungs gedanklich abwesend, denn die jungen Chemnitzer agierten fortan mit einer guten Ganzfeldpresse und trafen nach Belieben. Aus 20 Punkten Vorsprung wurden noch 11. Eine Auszeit und eine deutliche Ansprache der Trainer später, bekam die Mannschaft allerdings die Situation wieder in den Griff und vor allem Akio Charles und Robin Meißner konnten sich ein ums andere Mal mit sehenswerten Aktionen auszeichnen und die Führung der Leipziger konstant halten (58:43).
Chemnitz bäumte sich in den letzten 10 Minuten noch einmal mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, doch die Aufholjagd blieb auf Grund der schwindenden Kräfte erfolglos. Leipzig spielte die letzten Minuten ruhig herunter, verwaltete die Führung und war am Ende glücklich darüber, mit dem 69:62 Erflog, den ersten Sieg der Saison eingefahren zu haben. Nächster Gegner im Pokal werden die Mannen vom BBVL Leipzig sein, wenn am 17.12.2016 das Leipziger Derby ansteht.
Bis dahin bleibt der neu ausgerichteten Lakers-Mannschaft noch etwas Zeit, um Automatismen zu trainieren, sich als Team zusammenzufinden, um in zwei Wochen mit einem weiteren Derby gegen Automation Leipzig auch den ersten Sieg im Oberliga-Wettbewerb zu ergattern.
Leipzig Lakers – BV Chemnitz 99 3. 69:62 (20:13, 39:19, 58:43)
Lakers: Torsten Wenzel (21 Punkte, 3 Dreier), Robin Meißner (14/2), Akio Charles (12), Enrico Ahlendorf (7), Marius Zschämisch (6), Ekkehart Jäger (5), Ronny Leu (4)